Pressespiegel
2010
Gevelsberger Lokalpresse
zur Gevelsberger
Lokalseite
zur Gevelsberger Lokalseite
der Westfalenpost
im
Internet
der Westfälischen
Rundschau im Internet
Westfälische Rundschau v. 06.12.2010
Hans Jürgen I. und Hannelore II. (Zeilert)
vertreten die Farben der KG Hippendorf : Ein
Prinzenpaar aus Schwelm
Gevelsberg, 05.12.2010, Jacqueline Stork
Das Prinzenpaar Hans Jürgen I und Hannelore II (Zeilert)
mit Begleitung Brigitte und Gerd Laake.
Gevelsberg. Pünktlich um 20.11 Uhr stellte die Kirmesgruppe Hippendorf
am Samstag ihr diesjähriges Prinzenpaar vor. Die närrische Wahl fiel auf Hans
Jürgen und Hannelore Zeilert. Der Clou: Das neue Gevelsberger Prinzenpaar
stammt aus Schwelm. Also bläst am Rosenmontag das Schwelmer Ehepaar zum Sturm
auf das Gevelsberger Rathaus und wird schließlich auch die Herrschaft über
Gevelsberg übernehmen.
„Eine Freundschaft, noch aus dem letzten Jahrtausend, verbindet mich mit
den Hippendörfern“, sagt Hans Jürgen Zeilert mit einem Lachen. Als Obernachbar
der Schwelmer Heimatfreunde Loh lernte er die Gevelsberger Kirmes- und
Karnevalsfreunde auf einem Heimatfestumzug kennen. Es entstand eine
Verständigung über Stadtgrenzen hinweg.
Die vergangenen neun Monate bereitete sich das neue Prinzenpaar auf ihre
Aufgabe vor. Jetzt warten sie sehnsüchtig auf ihren ersten Auftritt als
Prinzenpaar. „Wir freuen uns riesig auf die neue Session und haben schon viele
Einladungen, in den Landtag, nach Schloss Burg und natürlich auch viele lokale
Termine. Wir werden bestimmt viel erleben.“ Da bleibt nur noch eins: Ein
dreifach donnerndes „Hippendorf – Mäh!“
Westfälische Rundschau v. 08.09.2010
Jubiläum : Kirmesgruppen
feiern gemeinsam
Gevelsberg, 07.09.2010, Bastian Haumann
Gevelsberg. Für ihr 75-jähriges Bestehen bekamen die Kirmesgruppen
Haufer Jungs, Börkey und Hippendorf gleich mehrfach ein wohl verdientes „Rupp
di tupp“. Summa summarum haben sie damit 225 Jahre Kirmesgeschichte auf dem
Buckel. Trotz ihres Alters sind die Vereine kein bisschen leiser, obwohl es
bei der Jubiläumsfeier am Samstag in der Aula Alte Geer eher ruhig, dafür umso
festlicher zuging. Auf der Gästeliste standen alle, die am Drumherum des
Kirmeszuges mitwirkten.
Ob nun aktiv auf den Bauplätzen oder passiv, als seelisch und moralische
Unterstützung. Als Festredner konnte Fritz Sauer gewonnen werden. Der
ehemalige Redaktionsleiter der Westfalenpost machte einen bebilderten Ausflug
in die Geschichte der drei Kirmesurgesteine. Und auch Axel Mertins,
Stellvertreter des Bürgermeisters und Gerd Laake, Vorsitzender der
Gevelsberger Kirmesvereine, verloren passende Worte.
Bei den Gästen weckte eine Fotowand besonderes Interesse. Immer wieder
schlenderten sie an ihr vorbei und sahen sich die Mischung aus aktuelleren und
alten Fotos an. Nicht selten entdeckten sie dort altbekannte Gesichter. In 75
Jahren ist natürlich allerhand bei den Gruppen passiert.
Der erste Wagen, den die Jungs vom Börkey ins Rennen schickten, hatte den
Titel „Dä Börkeyer schmitt op dä Dicken“. Ihr Beitrag bezog sich auf ein altes
Kegelspiel und war ihr erster zum Kirmeszug. Damals waren sie noch eine
Unterabteilung des 1928 gegründeten Nordstädtischen Bezirksvereins. 1959
trennten sich die Börkeyer von ihm. Vier Jahre später schafften sie dann auch
mit einer Windmühle den ersten von bisher zwei Pokalsiegen.
Die Haufer Jungs hatten ihren ersten Auftritt als Schuljungen. Unvergessen
bleibt im Jahr 1938 die Nachbildung des legendären „Teckels“, der früher ein
lukrativer Personenzug war und für den es in der Haufe einen eigenen Bahnhof
gab. Die Haufer Jungs waren damals wahre Künstler, was die Wagengestaltung
anging und haben ganze 14 Erstplatzierungen erreicht. Der Name kommt übrigens
nicht von ungefähr, denn Frauen durften anfangs keine Mitglieder sein. Heute
steht der Verein beiden Geschlechter offen. Doch als die erste Frau in den
Vorstand wollte, gab es ein großes Tohuwabohu. Anne Rehm, Ehefrau von Günter
„Oskar“ Rehm, kann sich noch gut erinnern. „Daran mussten sich die Männer erst
gewöhnen und nach langem Hin und Her wurde sie Kassiererin“, erzählte Anne
Rehm.
Die Hippendörfer haben ihr Zuhause im ältesten Stadtteil Gevelsberg, im
Dorf. Hippen waren kleine Sicheln mit Stiel, die in manchem Keller oder
mancher Werkstatt im Dorf gefertigt wurden. Das Platt brachte sie aber eher
mit Ziegen in Verbindung, die heute das Wappen der Kirmesgruppe ziert. Dazu
passend lautet ihr Schlachtruf „Hippendorf mäh“. Die Hippendörfer bestehen
eigentlich schon länger als auf dem Papier und waren bereits 1934 beim ersten
Kirmeszug dabei. Eine feste Organisation bekamen sie aber erst ein Jahr
später. Obwohl sie bei jedem Umzug dabei waren, hatten sie nie Glück, wenn es
um den Pokalsieg ging. Dafür hagelten die ersten Plätze nur so auf ihren
Fußgruppen und Einzelläufer nieder. Nach dem offiziellen Teil der
Veranstaltung klang der Nachmittag in der Aula Alte Geer bei einem gemütlichen
Beisammensein aus.
Westfälische Rundschau v. 30.06.2010
Peter Pan brachte den Pott
Gevelsberg, 29.06.2010, Hartmut Breyer
Siegerehrung Kirmeszug 2010
Gevelsberg. Fünf Jahre nach ihrem letzten Erfolg holte die Kirmesgruppe
Im Dörnen wieder den Bürgermeister-Wanderpokal für die beste Wagendarstellung
beim diesjährigen Gevelsberger Kirmeszug.
Der Jubel bei den Dörnern kannte keine Grenzen, als Bürgermeister Claus
Jacobi als Vorsitzender des Bewertungsausschusses den von ihm selbst gestifteten
Wanderpokal an den KG-Vorsitzenden Uwe Jesinghaus übergab. Ein Jahr lang hat der
schmucke Hammerschmied, den die Gebal-Werkstätten fertigten, seinen Platz nun an
der Habichtstraße.
Die Mühlenhämmer freuten sich nicht nur über den zweiten Wagen-Platz, sondern
über Siege in zwei Kategorien. So suchten die „Mühle-Bauern“ eine Frau – und
fanden den Pokal für die beste Fußgruppe. Einen Pott gab’s auch für Einzelgänger
Thomas Rummler mit seiner äußerst tiefschürfenden Interpretation von „Kommpott“.
Einen zweiten Sieg fuhren auch die Dörner ein, deren Kindergruppe mit ihrem
witzigen Löschzug samt rotem Feuerwehrelefanten von den Bewertern den Preis für
die originellste Darstellung zugesprochen bekamen.
Großer Applaus für
Vie ut Asbi’eck
Zweifacher Pokalsieger wurde auch die KG Hippendorf. Deren afrikanische
Frauengruppe sorgte für tolle Stimmung, ebenso die Fußgruppe, deren
durchgedrehter Boxenstopp im Hippendorf als humorvollste Darstellung
augezeichnet wurde.
Über erste Preise jubeln durften die Fruchtzwerge der KG Börkey, die als
beste Kindergruppe mit dem Adolf-Schlieper-Pokal ausgezeichnet wurden, und die
Fidelen Vogelsanger, deren Umsetzung des Kirmesmottos „Usen Willi sitt vie
quitt, nu kömmt dä nigge Hamerschmi’ett“ als beste heimatbezogene Darstellung
ausgezeichnet wurde.
Großen Applaus von allen Seiten gab es für die KG Vie ut Asbi’eck, die den
Karl-Friedrich-Hückinghaus-Gedächtnispokal erhielt. Damit werden besondere
Leistungen im Kirmesgeschehen und nicht zuletzt die Förderung des Nachwuchses
gewürdigt.
Kirmesvereins-Vorsitzender Gerd Laake und Claus Jacobi würdigten die
Leistungen der Kirmesgruppen und dankten den vielen Helfern, die einen tollen
Zug und eine gut verlaufene Kirmes möglich gemacht hätten. Laake machte auch
eine schöne Ankündigung für die Kindergruppen: Im Herbst werden sie alle wieder
in de Erlebnispark eingeladen.
Eine stolze Spende von 4545 Euro von den Schaustellern für Kirmesgruppen und
Kirmesverein übergab deren Sprecher Bernd Alexius. Er sagte, dass zwar die
Gevelsberger die Kirmes besucht hätten, die Auswärtigen aber nicht so zahlreich
gewesen seien. Die Fußball-WM bezeichnete er als „tödlich“ für die Schausteller.
Allerdings zeigt er sich auch „angenehm überrascht über die vielen Besucher beim
Zug“ - trotz Fußball.
Fruchtzwerge und afrikanische Grazien
Gevelsberg, 29.06.2010, Hartmut Breyer
Gevelsberg . Während es im Vorjahr vielfach sehr eng zuging, hatten in
diesem Jahr die Sieger in fast allen Kategorien einen recht deutlichen
Vorsprung. Besonders klar vor dem jeweiligen Zweitplatzierten lagen die Börkeyer
Kindergruppe mit 27 Punkten sowie die Frauengruppe aus dem Hippendorf mit 23
Zählern Vorsprung. Richtig knapp war nur die Entscheidung bei den Fußgruppen,
bei denen die Mühlenhämmer nur zwei Punkte mehr erhielten als die Hippendörfer.
Die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien:
1. Im Dörnen (209 Punkte): „Dörnen kommt daher gefahr’n mit
Käpt’n Hook und Peter Pan“.
2. Mühlenhämmer (200): „Kirmes-Sonntag Straßenrand, Mittwoch
dann zum Iämpestrand“.
3. Börkey (197): „Sei hier Gast“.
4. Vie vam Kopp (189): „Von der Ennepe bis zur Ruhr, Kunst&
Kultur“.
5. Pinass Brumse (178): „Im Stadtsäckel is’ nix mehr los, in
Dagobert’s Speicher steckt das Moos“.
6. Haufer Jungen (173): „75 Jahre – hier sind die Jubilare“.
7. Hippendorf (171): „75 Jahre fit; alle Hippendörfer machen
mit“ .
8. Schnellmark (170): „Glücks bärchisland in Schnellmark-Hand“
(8. Sachpreis zugelost).
8. Aechter de Biecke (170): „Die Krise nimmt Überhand, wir
gehen ins Schlaraffenland“ (9. Sachpreis zugelost).
10. Vie ut Asbi’eck (162): „...und jetzt erst recht!“ (10.
Sachpreis zugelost).
10. Fidele Vogelsanger (162): „Usen Willi sitt vie quitt, nu8
kömmt dä nigge Hammerschmi’ett“ (11. Sachpreis zugelost).
12. Dä vam Lusebrink (159): „In Afrika ist Fußballtag“.
13. Berge (140): „Neue Berger Welle“:
1. Mühlenhämmer (181): „Kommpott“.
2. Pinass Brumse (174): „Kasch als Nacktscanner“.
3. Börkey (173): „Der Suppenkasper“.
4. Aechter de Biecke (168): „Das Wunder von Gevelsberg“.
5. Im Dörnen (163): Willi der Holzwurm“.
6. Vie ut Asbi’eck (161): „Gevelsberg geht neue Wege, der
Gevelsbecher macht nur Probleme“.
7. Dä vam Lusebrink (160): „Eine Frau für alle Fälle“.
8. Hippendorf (159): „Das Jubiläumspaket“.
8. Schnellmark (159): „Es macht sich hier ein Friese breit, zur
Gevelsberger Kirmeszeit“.
1. Mühlenhämmer (195): „Bauer sucht Frau“.
2. Hippendorf (193): „Boxenstopp im Hippendorf“.
3. Börkey (182): „Sahneschnittchen“.
4. Im Dörnen (178): „Dörnen Open“.
5. Im Dörnen (176): „Die Politiker vom Ennepestrand“.
6. Pinass Brumse (160): „Yes, we can!“.
7. Schnellmark (158): „Unser Präses ist ‘ne Frau“.
8. Berge (143): „Fliegerlied“.
1. Hippendorf (200): „In Afrika ist die WM, drum kommen die
Frauen zur Kirmes hin“.
2. Börkey (177): „Tischlein deck dich“ (2. Sachpreis zugelost).
2. Mühlenhämmer (177):„Gu-ten Abend, gute Nacht, jetzt ist
Kirmes, bleibt bloß wach“.
4. Pinass Brumse (155): „Das Brumse Einmaleins“.
1. Börkey (192): „Fruchtzwerge“.
2. Vie ut Asbi’eck (165): „...un-ser Musikinstrument blüht
doch“.
3. Börkey (164): „Stoneage meets future“.
4. Hippendorf (163): „Schneewittchen und die 7 Zwerge“.
5. Im Dörnen (162): „Feuer ist doch kein Problem für Löschzug ,Dörnen
110’“:
6. Hippendorf (159): „Showgeschäft im Wandel der Zeit“.
7. Mühlenhämmer (153): „Halli Galli am Ennepestrand“.
8. Schnellmark (149): „Promi Party“.
9. Berge (138): Disco“.
Wagendarstellung der Kirmesgruppe Fidele Vogelsanger: „Usen Willi sitt vie
quitt, nu kömmt dä nigge Hamerschmi’ett“.
Kindergruppe der Kirmesgruppe Im Dörnen: „Feuer ist doch kein Problem für
Löschzug ,Dörnen 110’“.
Fußgruppe der Kirmesgruppe Hippendorf: „Boxenstopp im Hippendorf“.
Wagendarstellung der Kirmesgruppe Vie ut Asbi’eck: „...und jetzt erst recht!“
(Die Vergabe dieses Wanderpreises erfolgt immer durch einen Beschluss des
Bewertungsausschusses der Gevelsberger Kirmesvereins).
Westfälische Rundschau v. 17.06.2010
Hippendörfer als Fussgruppe stark
Gevelsberg, 16.06.2010, Ina Blumenthal
Gevelsberg. Seit 75 Jahren heißt es im Lindengraben nun mindestens
zweimal im Jahr „Hippendorf Mäh“. Aus dem Karneval, aber vor allem aus der
Kirmes ist die KG Hippendorf nicht wegzudenken. Der Name „Hippe“ lässt sich auf
die kleine Sichel mit Stiel zurückführen. Ein früher häufig genutztes Werkzeug,
auch im Dorf, im ältesten Stadtteil Gevelsbergs. Gleichzeitig ist die Hippe, die
plattdeutsche Bezeichnung für die Ziege, die die Hippendörfer selbstbewusst im
Wappen tragen.
1935 zogen erstmals Hippendörfer in dem zweiten Kirmeszug durch die Gemeinde.
Von der Gaststätte Wilhelm Heiden aus, starteten sie mit großen, bunten
Papp-Zylindern. Am 6. August 1935 gründete sich die KG Hippendorf dann auch
offiziell. Die Namen der „15 Männer der ersten Stunde“ waren August Aldermann,
Walter Brandenstein, Fritz Feldhaus,Wilhelm Heiden, Herbert Laake, Paul Laake,
Willi Laake, Ewald Lobitz, Emil Melcher, Adolf Molzahn, Erich Neukirchen, August
Rittinghaus, Artur Samm, Willi Wiemann und Erich Wolf.
Fussgruppenpreis über zwanzigmal geholt
Der erste Vorsitzende des neuen „Clubs“ war Herbert Laake. 0,50 Mark kostete
die Mitgliedschaft für Ledige und 0,30 Mark für Verheiratete. Frauen konnten,
obwohl sich 1953 die bis heute erfolgreiche Frauengruppe gründete, nur
beitreten, wenn auch der Ehemann Mitglied der Kirmesgruppe war. „Diesen Zopf
haben wir vor ein paar Jahren abgeschnitten“, so die Hippendörfer.
Alle Preise der Hippendörfer zu nennen, verlangte eine eigene Chronik der
Preise. Über zwanzigmal ging der 1. Fussgruppenpreis ins Dorf. Dem Hippendorf
verdankt der Kirmeszug einige der witzigsten Momente in der Straßendarstellung.
Von 1972 bis 1977 gewannen die Hippendörfer sechmal und von 1984 an sogar
zwölfmal hintereinander den ersten Fußgruppenpreis. Weniger Fortune haben die
Hippen bei ihren Wagendarstellungen. Bis heute kamen sie nie über einen vierten
Platz hinaus.
Für die Zukunft wünschen sich die Hippendörfer, mindestens ebenso viel
Zusammenhalt wie auch in den vergangenen 75 Jahren.
Westfälische Rundschau v. 31.05.2010
Westfälische Rundschau v. 01.02.2010
Verleihung des Orden für Freude und Frohsinn : Das Gruselkabinett des Bernd Alexius
Gevelsberg,
31.01.2010, Hartmut Breyer
Gevelsberg. Die Gevelsberger Kirmes wird in diesem Jahr um eine
furchterregende Attraktion reicher: Schausteller Bernd Alexius, schon seit
Jahrzehnten mit Autoscooter, Kinderkarussell und Musikexpress auf dem Volksfest
vertreten, hat sich eine Geisterbahn gekauft. Für die Auswahl des gruseligen
Personals suchte er sich ausgerechnet die Feier zur Verleihung des Ordens für
Freude und Frohsinn am Samstagabend im Zentrum für Kirche und Kultur aus.
Es war wirklich erschreckend, was den Zuschauern bei der von der
KG Hippendorf veranstalteten Feier geboten wurde. Der ehemalige
Westfalenpost-Redakteur Werner Bloemer, letztjähriger Ordensträger und
mittlerweile passiver Altersteilzeitler, hatte bei Bernd Alexius als Hilfskraft
angeheuert. Der erfahrene Schausteller trug Bloemer auf, die Bahn geistvoll
auszustatten. Auf eine Zeitungsanzeige meldeten sich daraufhin etliche
Bewerber, von denen Bloemer ein halbes Dutzend aussuchte und seinem Chef vorstellte.
Angstvolles Lachen im Saal, als sich die erste Bewerberin zeigte:
„Kini”. Als Mischung aus Grillhähnchen und „Grisu, der Drache” trat die
ehemalige Lokalchefin der WP in Gevelsberg, Kirsten Niesler, auf. Als Drache
„Grillfix” wolle sie in der Geisterbahn mitarbeiten. Ihre Qualifikation? „Ich
mag Männer – besonders frisch vom Grill...”. Ihr einnehmendes Wesen überzeugte
Bernd Alexius, „Kini” wurde engagiert.
»Ich will jetzt mal einen vernünftigen Beruf ausüben«
Auch der nächste Kandidat hielt den harten Anforderungen des
Geisterbahnbetreibers stand. „Ich war fast mein ganzes Leben lang Beamter,
zwölf Jahre Bürgemeister, ich will jetzt mal einen vernünftigen Beruf ausüben”,
sagte ein weiß gelockter Michael Eckhardt. Er arbeite schon ehrenamtlich als
Geist in der Kluterthöhle, erklärte das ehemalige Ennepetaler Stadtoberhaupt,
Ordensträger 2008.
In edles Schwarz-Rot gekleidet, mit passendem Hut und modischem
Dreizack als Accessoire erschien Werner Tasbier zum Vorstellungsgespräch. „Ich
bin seit 20 Jahr' in Gevelsberg der Modezar”, sagte er. „Sei bitte nett und
stell' mich ein, ich möchte gerne Teufel sein!” Angesichts solch erschreckender
Verse, blieb Bernd Alexius keine Wahl, er nahm Tasbier in sein Gruselkabinett
auf.
Die „Hexe vom Heimatverein” fand ebenfalls Gnade vor den
kritischen Augen des Geisterbahnchefs. „Ich kann mir dich gut als alte Hexe
vorstellen”, sagte Bernd Alexius zur Heimatvereinschefin Marlis Schäfer. „Die
Geisterbahn habe ich ja gebraucht gekauft. Die ist auch nicht mehr die Jüngste,
da würdest du gut in das Konzept passen.”
Auf zwei Politiker verzichtete der Chef
Hubertus Kramer wurde von Bernd Alexius nicht
eingestellt. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR
Auch wenn es zunächst so schien, der Dieter Bohlen der Geisterbahn
nahm nicht jeden. So scheiterte SPD-Landtagsabgeordneter Hubertus Kramer
(Ordensträger 2006), obwohl er sich nicht einmal verkleiden musste: „Politiker
sind auch so erschreckend genug.” Und sein „Huuuuh” ging den Gästen wahrlich
durch Mark und Bein. Doch er solle lieber seinen Wählern in der Heimtstadt und
in Düsseldorf erhalten bleiben, entschied Bernd Alexius.
Bekam ebenfalls keinen Geisterbahn-Job:
Bürgermeister und Tunnelwart Claus Jacobi. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR
Bürgermeister Claus Jacobi (Ordensträger 2005), der irgendwie an
„Bob, den Baumeister” erinnerte, hatte auch keinen Erfolg. Er habe nichts zu
tun, klagte Jacobi. „Ja, im Rathaus haben sie neulich Bewegungsmelder
eingebaut, die haben sich bis heute nicht gerührt”, wusste Bernd Alexius.
„Politiker haben ja alle Nebenämter”, sagte Jacobi. „Ich bin Tunnelwart.” Aber
auch dass der Engelberttunnel die längste Geisterbahn der Welt sei, konnte den
Schausteller nicht überzeugen. „Sorg' du lieber dafür, dass der Tunnel einmal
im Jahr gesperrt wird, das ist für uns Schausteller wichtig.”
Und so endete das „Kassting”, wie es KG-Hippendorf-Vorsitzender Paul-Werner
Herguth so treffend bezeichnete, mit der Einstellung eines Schreckensquartetts.
Zum Schluss wurde es dann noch einmal besonders gruselig: Alle
Beteiligten sangen gemeinsam „Auf der Geisterbahn nachts um halb eins”...
Buntes selbstgemachtes Rahmenprogramm
Bevor Hippendorf-Vorsitzender Paul-Werner Herguth Schausteller
Bernd Alexius als 34. Prsönlichkeit, die sich um den Erhalt von „Freude und
Frohsinn” verdient gemacht hat, den Orden verlieh, sorgten die Hippendörfer mit
einem bunten, selbstgemachten Programm für beste Unterhaltung.
Dass aufgrund des Wetters kurzfristig mehrere Dutzend Gäste
kurzfristig abgesagt hatten, tat der Stimmung keinen Abbruch. Rund 120
Besucher, darunter neben früheren Ordensträgern auch zahlreiche Vertreter aus
der Politik, hatten sich im Saal des Zentrums für Kirche und Kultur eingefunden.
Die Frauengruppe aus dem Hippendorf mit ihren
hustenden Regenwürmern. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR
Das Karnevalsprinzenpaar Bernd II. und Cornelia II. stattete
gemeinsam mit der Die KaGe Grün-Weiß den Hippendörfern einen Besuch ab. Nachdem
reichlich Sessionsorden verteilt worden waren, brachte Prinz Bernd II auch noch
Streusalz in homöopatischen Dosen, besser gesagt: Tüten, für einen guten Zweck
unters Narrenvolk.
Hustende Regenwürmer brachte die Frauengruppe aus dem Hippendorf
auf die Bühne. In ihren selbstgemachten Kostümen tanzten sie zum Partysong
„Hörst Du die Regenwürmer husten?”. Auch die Funkenmariechen Jennifer Wenzel
und Eva Reinicke beeindruckten mit ihrer Darbietung.
Das Hippendörfer Herrenballett. Foto: Ralf
Sichelschmidt Foto: WR
Einen optischen Leckerbissen bot wieder das Hippendörfer
Herrenballett. Seit genau 40 Jahren besteht die Gruppe nun. Am Samstag führten
die unglaublich austrainierten und beweglichen Ballettänzer elfengleich ein
„Best-Of” ihrer beispiellosen Tanzkunst vor.
„Der Junge von der Ennepe” durfte natürlich auch nicht fehlen.
Volker Rittmann berichtete aus seinem heiteren Familienleben und ließ auch die
Nachbarstädte nicht aus.