KG Hippendorf e.V.

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Westfälische Rundschau v. 06.12.2010

 

Hans Jürgen I. und Hannelore II. (Zeilert) vertreten die Farben der KG Hippendorf : Ein Prinzenpaar aus Schwelm

Gevelsberg, 05.12.2010, Jacqueline Stork

Das Prinzenpaar Hans Jürgen I und Hannelore II (Zeilert) mit Begleitung Brigitte und Gerd Laake.

 

Gevelsberg. Pünktlich um 20.11 Uhr stellte die Kirmesgruppe Hippendorf am Samstag ihr diesjähriges Prinzenpaar vor. Die närrische Wahl fiel auf Hans Jürgen und Hannelore Zeilert. Der Clou: Das neue Gevelsberger Prinzenpaar stammt aus Schwelm. Also bläst am Rosenmontag das Schwelmer Ehepaar zum Sturm auf das Gevelsberger Rathaus und wird schließlich auch die Herrschaft über Gevelsberg übernehmen.

„Eine Freundschaft, noch aus dem letzten Jahrtausend, verbindet mich mit den Hippendörfern“, sagt Hans Jürgen Zeilert mit einem Lachen. Als Obernachbar der Schwelmer Heimatfreunde Loh lernte er die Gevelsberger Kirmes- und Karnevalsfreunde auf einem Heimatfestumzug kennen. Es entstand eine Verständigung über Stadtgrenzen hinweg.

Die vergangenen neun Monate bereitete sich das neue Prinzenpaar auf ihre Aufgabe vor. Jetzt warten sie sehnsüchtig auf ihren ersten Auftritt als Prinzenpaar. „Wir freuen uns riesig auf die neue Session und haben schon viele Einladungen, in den Landtag, nach Schloss Burg und natürlich auch viele lokale Termine. Wir werden bestimmt viel erleben.“ Da bleibt nur noch eins: Ein dreifach donnerndes „Hippendorf – Mäh!“

Westfälische Rundschau v. 08.09.2010

Jubiläum : Kirmesgruppen feiern gemeinsam

Gevelsberg, 07.09.2010, Bastian Haumann

 

 

Gevelsberg. Für ihr 75-jähriges Bestehen bekamen die Kirmesgruppen Haufer Jungs, Börkey und Hippendorf gleich mehrfach ein wohl verdientes „Rupp di tupp“. Summa summarum haben sie damit 225 Jahre Kirmesgeschichte auf dem Buckel. Trotz ihres Alters sind die Vereine kein bisschen leiser, obwohl es bei der Jubiläumsfeier am Samstag in der Aula Alte Geer eher ruhig, dafür umso festlicher zuging. Auf der Gästeliste standen alle, die am Drumherum des Kirmeszuges mitwirkten.

Ob nun aktiv auf den Bauplätzen oder passiv, als seelisch und moralische Unterstützung. Als Festredner konnte Fritz Sauer gewonnen werden. Der ehemalige Redaktionsleiter der Westfalenpost machte einen bebilderten Ausflug in die Geschichte der drei Kirmesurgesteine. Und auch Axel Mertins, Stellvertreter des Bürgermeisters und Gerd Laake, Vorsitzender der Gevelsberger Kirmesvereine, verloren passende Worte.

Bei den Gästen weckte eine Fotowand besonderes Interesse. Immer wieder schlenderten sie an ihr vorbei und sahen sich die Mischung aus aktuelleren und alten Fotos an. Nicht selten entdeckten sie dort altbekannte Gesichter. In 75 Jahren ist natürlich allerhand bei den Gruppen passiert.

Der erste Wagen, den die Jungs vom Börkey ins Rennen schickten, hatte den Titel „Dä Börkeyer schmitt op dä Dicken“. Ihr Beitrag bezog sich auf ein altes Kegelspiel und war ihr erster zum Kirmeszug. Damals waren sie noch eine Unterabteilung des 1928 gegründeten Nordstädtischen Bezirksvereins. 1959 trennten sich die Börkeyer von ihm. Vier Jahre später schafften sie dann auch mit einer Windmühle den ersten von bisher zwei Pokalsiegen.

Die Haufer Jungs hatten ihren ersten Auftritt als Schuljungen. Unvergessen bleibt im Jahr 1938 die Nachbildung des legendären „Teckels“, der früher ein lukrativer Personenzug war und für den es in der Haufe einen eigenen Bahnhof gab. Die Haufer Jungs waren damals wahre Künstler, was die Wagengestaltung anging und haben ganze 14 Erstplatzierungen erreicht. Der Name kommt übrigens nicht von ungefähr, denn Frauen durften anfangs keine Mitglieder sein. Heute steht der Verein beiden Geschlechter offen. Doch als die erste Frau in den Vorstand wollte, gab es ein großes Tohuwabohu. Anne Rehm, Ehefrau von Günter „Oskar“ Rehm, kann sich noch gut erinnern. „Daran mussten sich die Männer erst gewöhnen und nach langem Hin und Her wurde sie Kassiererin“, erzählte Anne Rehm.

Die Hippendörfer haben ihr Zuhause im ältesten Stadtteil Gevelsberg, im Dorf. Hippen waren kleine Sicheln mit Stiel, die in manchem Keller oder mancher Werkstatt im Dorf gefertigt wurden. Das Platt brachte sie aber eher mit Ziegen in Verbindung, die heute das Wappen der Kirmesgruppe ziert. Dazu passend lautet ihr Schlachtruf „Hippendorf mäh“. Die Hippendörfer bestehen eigentlich schon länger als auf dem Papier und waren bereits 1934 beim ersten Kirmeszug dabei. Eine feste Organisation bekamen sie aber erst ein Jahr später. Obwohl sie bei jedem Umzug dabei waren, hatten sie nie Glück, wenn es um den Pokalsieg ging. Dafür hagelten die ersten Plätze nur so auf ihren Fußgruppen und Einzelläufer nieder. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung klang der Nachmittag in der Aula Alte Geer bei einem gemütlichen Beisammensein aus.

 

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Westfälische Rundschau v. 30.06.2010

Peter Pan brachte den Pott

Gevelsberg, 29.06.2010, Hartmut Breyer

Siegerehrung Kirmeszug 2010

 

Gevelsberg. Fünf Jahre nach ihrem letzten Erfolg holte die Kirmesgruppe Im Dörnen wieder den Bürgermeister-Wanderpokal für die beste Wagendarstellung beim diesjährigen Gevelsberger Kirmeszug.

Der Jubel bei den Dörnern kannte keine Grenzen, als Bürgermeister Claus Jacobi als Vorsitzender des Bewertungsausschusses den von ihm selbst gestifteten Wanderpokal an den KG-Vorsitzenden Uwe Jesinghaus übergab. Ein Jahr lang hat der schmucke Hammerschmied, den die Gebal-Werkstätten fertigten, seinen Platz nun an der Habichtstraße.

Die Mühlenhämmer freuten sich nicht nur über den zweiten Wagen-Platz, sondern über Siege in zwei Kategorien. So suchten die „Mühle-Bauern“ eine Frau – und fanden den Pokal für die beste Fußgruppe. Einen Pott gab’s auch für Einzelgänger Thomas Rummler mit seiner äußerst tiefschürfenden Interpretation von „Kommpott“. Einen zweiten Sieg fuhren auch die Dörner ein, deren Kindergruppe mit ihrem witzigen Löschzug samt rotem Feuerwehrelefanten von den Bewertern den Preis für die originellste Darstellung zugesprochen bekamen.

Großer Applaus für
Vie ut Asbi’eck

Zweifacher Pokalsieger wurde auch die KG Hippendorf. Deren afrikanische Frauengruppe sorgte für tolle Stimmung, ebenso die Fußgruppe, deren durchgedrehter Boxenstopp im Hippendorf als humorvollste Darstellung augezeichnet wurde.

Über erste Preise jubeln durften die Fruchtzwerge der KG Börkey, die als beste Kindergruppe mit dem Adolf-Schlieper-Pokal ausgezeichnet wurden, und die Fidelen Vogelsanger, deren Umsetzung des Kirmesmottos „Usen Willi sitt vie quitt, nu kömmt dä nigge Hamerschmi’ett“ als beste heimatbezogene Darstellung ausgezeichnet wurde.

Großen Applaus von allen Seiten gab es für die KG Vie ut Asbi’eck, die den Karl-Friedrich-Hückinghaus-Gedächtnispokal erhielt. Damit werden besondere Leistungen im Kirmesgeschehen und nicht zuletzt die Förderung des Nachwuchses gewürdigt.

Kirmesvereins-Vorsitzender Gerd Laake und Claus Jacobi würdigten die Leistungen der Kirmesgruppen und dankten den vielen Helfern, die einen tollen Zug und eine gut verlaufene Kirmes möglich gemacht hätten. Laake machte auch eine schöne Ankündigung für die Kindergruppen: Im Herbst werden sie alle wieder in de Erlebnispark eingeladen.

Eine stolze Spende von 4545 Euro von den Schaustellern für Kirmesgruppen und Kirmesverein übergab deren Sprecher Bernd Alexius. Er sagte, dass zwar die Gevelsberger die Kirmes besucht hätten, die Auswärtigen aber nicht so zahlreich gewesen seien. Die Fußball-WM bezeichnete er als „tödlich“ für die Schausteller. Allerdings zeigt er sich auch „angenehm überrascht über die vielen Besucher beim Zug“ - trotz Fußball.

 

Fruchtzwerge und afrikanische Grazien

Gevelsberg, 29.06.2010, Hartmut Breyer

 

Gevelsberg . Während es im Vorjahr vielfach sehr eng zuging, hatten in diesem Jahr die Sieger in fast allen Kategorien einen recht deutlichen Vorsprung. Besonders klar vor dem jeweiligen Zweitplatzierten lagen die Börkeyer Kindergruppe mit 27 Punkten sowie die Frauengruppe aus dem Hippendorf mit 23 Zählern Vorsprung. Richtig knapp war nur die Entscheidung bei den Fußgruppen, bei denen die Mühlenhämmer nur zwei Punkte mehr erhielten als die Hippendörfer. Die Ergebnisse in den einzelnen Kategorien:
 

 

1. Im Dörnen (209 Punkte): „Dörnen kommt daher gefahr’n mit Käpt’n Hook und Peter Pan“.
2. Mühlenhämmer (200): „Kirmes-Sonntag Straßenrand, Mittwoch dann zum Iämpestrand“.
3. Börkey (197): „Sei hier Gast“.
4. Vie vam Kopp (189): „Von der Ennepe bis zur Ruhr, Kunst& Kultur“.
5. Pinass Brumse (178): „Im Stadtsäckel is’ nix mehr los, in Dagobert’s Speicher steckt das Moos“.
6. Haufer Jungen (173): „75 Jahre – hier sind die Jubilare“.
7. Hippendorf (171): „75 Jahre fit; alle Hippendörfer machen mit“ .
8. Schnellmark (170): „Glücks bärchisland in Schnellmark-Hand“ (8. Sachpreis zugelost).
8. Aechter de Biecke (170): „Die Krise nimmt Überhand, wir gehen ins Schlaraffenland“ (9. Sachpreis zugelost).
10. Vie ut Asbi’eck (162): „...und jetzt erst recht!“ (10. Sachpreis zugelost).
10. Fidele Vogelsanger (162): „Usen Willi sitt vie quitt, nu8 kömmt dä nigge Hammerschmi’ett“ (11. Sachpreis zugelost).
12. Dä vam Lusebrink (159): „In Afrika ist Fußballtag“.
13. Berge (140): „Neue Berger Welle“:

 

1. Mühlenhämmer (181): „Kommpott“.
2. Pinass Brumse (174): „Kasch als Nacktscanner“.
3. Börkey (173): „Der Suppenkasper“.
4. Aechter de Biecke (168): „Das Wunder von Gevelsberg“.
5. Im Dörnen (163): Willi der Holzwurm“.
6. Vie ut Asbi’eck (161): „Gevelsberg geht neue Wege, der Gevelsbecher macht nur Probleme“.
7. Dä vam Lusebrink (160): „Eine Frau für alle Fälle“.
8. Hippendorf (159): „Das Jubiläumspaket“.
8. Schnellmark (159): „Es macht sich hier ein Friese breit, zur Gevelsberger Kirmeszeit“.

 

1. Mühlenhämmer (195): „Bauer sucht Frau“.
2. Hippendorf (193): „Boxenstopp im Hippendorf“.
3. Börkey (182): „Sahneschnittchen“.
4. Im Dörnen (178): „Dörnen Open“.
5. Im Dörnen (176): „Die Politiker vom Ennepestrand“.
6. Pinass Brumse (160): „Yes, we can!“.
7. Schnellmark (158): „Unser Präses ist ‘ne Frau“.
8. Berge (143): „Fliegerlied“.

 

1. Hippendorf (200): „In Afrika ist die WM, drum kommen die Frauen zur Kirmes hin“.
2. Börkey (177): „Tischlein deck dich“ (2. Sachpreis zugelost).
2. Mühlenhämmer (177):„Gu-ten Abend, gute Nacht, jetzt ist Kirmes, bleibt bloß wach“.
4. Pinass Brumse (155): „Das Brumse Einmaleins“.

1. Börkey (192): „Fruchtzwerge“.
2. Vie ut Asbi’eck (165): „...un-ser Musikinstrument blüht doch“.
3. Börkey (164): „Stoneage meets future“.
4. Hippendorf (163): „Schneewittchen und die 7 Zwerge“.
5. Im Dörnen (162): „Feuer ist doch kein Problem für Löschzug ,Dörnen 110’“:
6. Hippendorf (159): „Showgeschäft im Wandel der Zeit“.
7. Mühlenhämmer (153): „Halli Galli am Ennepestrand“.
8. Schnellmark (149): „Promi Party“.
9. Berge (138): Disco“.

 

Wagendarstellung der Kirmesgruppe Fidele Vogelsanger: „Usen Willi sitt vie quitt, nu kömmt dä nigge Hamerschmi’ett“.

 

Kindergruppe der Kirmesgruppe Im Dörnen: „Feuer ist doch kein Problem für Löschzug ,Dörnen 110’“.

 

Fußgruppe der Kirmesgruppe Hippendorf: „Boxenstopp im Hippendorf“.

 

Wagendarstellung der Kirmesgruppe Vie ut Asbi’eck: „...und jetzt erst recht!“ (Die Vergabe dieses Wanderpreises erfolgt immer durch einen Beschluss des Bewertungsausschusses der Gevelsberger Kirmesvereins).

 

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Westfälische Rundschau v. 17.06.2010

Hippendörfer als Fussgruppe stark

Gevelsberg, 16.06.2010, Ina Blumenthal

 

 

 

Gevelsberg. Seit 75 Jahren heißt es im Lindengraben nun mindestens zweimal im Jahr „Hippendorf Mäh“. Aus dem Karneval, aber vor allem aus der Kirmes ist die KG Hippendorf nicht wegzudenken. Der Name „Hippe“ lässt sich auf die kleine Sichel mit Stiel zurückführen. Ein früher häufig genutztes Werkzeug, auch im Dorf, im ältesten Stadtteil Gevelsbergs. Gleichzeitig ist die Hippe, die plattdeutsche Bezeichnung für die Ziege, die die Hippendörfer selbstbewusst im Wappen tragen.

1935 zogen erstmals Hippendörfer in dem zweiten Kirmeszug durch die Gemeinde. Von der Gaststätte Wilhelm Heiden aus, starteten sie mit großen, bunten Papp-Zylindern. Am 6. August 1935 gründete sich die KG Hippendorf dann auch offiziell. Die Namen der „15 Männer der ersten Stunde“ waren August Aldermann, Walter Brandenstein, Fritz Feldhaus,Wilhelm Heiden, Herbert Laake, Paul Laake, Willi Laake, Ewald Lobitz, Emil Melcher, Adolf Molzahn, Erich Neukirchen, August Rittinghaus, Artur Samm, Willi Wiemann und Erich Wolf.

Fussgruppenpreis über zwanzigmal geholt

Der erste Vorsitzende des neuen „Clubs“ war Herbert Laake. 0,50 Mark kostete die Mitgliedschaft für Ledige und 0,30 Mark für Verheiratete. Frauen konnten, obwohl sich 1953 die bis heute erfolgreiche Frauengruppe gründete, nur beitreten, wenn auch der Ehemann Mitglied der Kirmesgruppe war. „Diesen Zopf haben wir vor ein paar Jahren abgeschnitten“, so die Hippendörfer.

Alle Preise der Hippendörfer zu nennen, verlangte eine eigene Chronik der Preise. Über zwanzigmal ging der 1. Fussgruppenpreis ins Dorf. Dem Hippendorf verdankt der Kirmeszug einige der witzigsten Momente in der Straßendarstellung. Von 1972 bis 1977 gewannen die Hippendörfer sechmal und von 1984 an sogar zwölfmal hintereinander den ersten Fußgruppenpreis. Weniger Fortune haben die Hippen bei ihren Wagendarstellungen. Bis heute kamen sie nie über einen vierten Platz hinaus.

Für die Zukunft wünschen sich die Hippendörfer, mindestens ebenso viel Zusammenhalt wie auch in den vergangenen 75 Jahren.

 

Westfälische Rundschau v. 31.05.2010

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Westfälische Rundschau v. 01.02.2010

Verleihung des Orden für Freude und Frohsinn : Das Gruselkabinett des Bernd Alexius

Gevimage002.jpgelsberg, 31.01.2010, Hartmut Breyer

 

Gevelsberg. Die Gevelsberger Kirmes wird in diesem Jahr um eine furchterregende Attraktion reicher: Schausteller Bernd Alexius, schon seit Jahrzehnten mit Autoscooter, Kinderkarussell und Musikexpress auf dem Volksfest vertreten, hat sich eine Geisterbahn gekauft. Für die Auswahl des gruseligen Personals suchte er sich ausgerechnet die Feier zur Verleihung des Ordens für Freude und Frohsinn am Samstagabend im Zentrum für Kirche und Kultur aus.

Es war wirklich erschreckend, was den Zuschauern bei der von der KG Hippendorf veranstalteten Feier geboten wurde. Der ehemalige Westfalenpost-Redakteur Werner Bloemer, letztjähriger Ordensträger und mittlerweile passiver Altersteilzeitler, hatte bei Bernd Alexius als Hilfskraft angeheuert. Der erfahrene Schausteller trug Bloemer auf, die Bahn geistvoll auszustatten. Auf eine Zeitungsanzeige meldeten sich daraufhin etliche Bewerber, von denen Bloemer ein halbes Dutzend aussuchte und seinem Chef vorstellte.

Angstvolles Lachen im Saal, als sich die erste Bewerberin zeigte: „Kini”. Als Mischung aus Grillhähnchen und „Grisu, der Drache” trat die ehemalige Lokalchefin der WP in Gevelsberg, Kirsten Niesler, auf. Als Drache „Grillfix” wolle sie in der Geisterbahn mitarbeiten. Ihre Qualifikation? „Ich mag Männer – besonders frisch vom Grill...”. Ihr einnehmendes Wesen überzeugte Bernd Alexius, „Kini” wurde engagiert.

»Ich will jetzt mal einen vernünftigen Beruf ausüben«

Auch der nächste Kandidat hielt den harten Anforderungen des Geisterbahnbetreibers stand. „Ich war fast mein ganzes Leben lang Beamter, zwölf Jahre Bürgemeister, ich will jetzt mal einen vernünftigen Beruf ausüben”, sagte ein weiß gelockter Michael Eckhardt. Er arbeite schon ehrenamtlich als Geist in der Kluterthöhle, erklärte das ehemalige Ennepetaler Stadtoberhaupt, Ordensträger 2008.

In edles Schwarz-Rot gekleidet, mit passendem Hut und modischem Dreizack als Accessoire erschien Werner Tasbier zum Vorstellungsgespräch. „Ich bin seit 20 Jahr' in Gevelsberg der Modezar”, sagte er. „Sei bitte nett und stell' mich ein, ich möchte gerne Teufel sein!” Angesichts solch erschreckender Verse, blieb Bernd Alexius keine Wahl, er nahm Tasbier in sein Gruselkabinett auf.

Die „Hexe vom Heimatverein” fand ebenfalls Gnade vor den kritischen Augen des Geisterbahnchefs. „Ich kann mir dich gut als alte Hexe vorstellen”, sagte Bernd Alexius zur Heimatvereinschefin Marlis Schäfer. „Die Geisterbahn habe ich ja gebraucht gekauft. Die ist auch nicht mehr die Jüngste, da würdest du gut in das Konzept passen.”

Auf zwei Politiker verzichtete der Chef

image003.jpg  Hubertus Kramer wurde von Bernd Alexius nicht eingestellt. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR

Auch wenn es zunächst so schien, der Dieter Bohlen der Geisterbahn nahm nicht jeden. So scheiterte SPD-Landtagsabgeordneter Hubertus Kramer (Ordensträger 2006), obwohl er sich nicht einmal verkleiden musste: „Politiker sind auch so erschreckend genug.” Und sein „Huuuuh” ging den Gästen wahrlich durch Mark und Bein. Doch er solle lieber seinen Wählern in der Heimtstadt und in Düsseldorf erhalten bleiben, entschied Bernd Alexius.

image004.jpg  Bekam ebenfalls keinen Geisterbahn-Job: Bürgermeister und Tunnelwart Claus Jacobi. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR

Bürgermeister Claus Jacobi (Ordensträger 2005), der irgendwie an „Bob, den Baumeister” erinnerte, hatte auch keinen Erfolg. Er habe nichts zu tun, klagte Jacobi. „Ja, im Rathaus haben sie neulich Bewegungsmelder eingebaut, die haben sich bis heute nicht gerührt”, wusste Bernd Alexius. „Politiker haben ja alle Nebenämter”, sagte Jacobi. „Ich bin Tunnelwart.” Aber auch dass der Engelberttunnel die längste Geisterbahn der Welt sei, konnte den Schausteller nicht überzeugen. „Sorg' du lieber dafür, dass der Tunnel einmal im Jahr gesperrt wird, das ist für uns Schausteller wichtig.”

Und so endete das „Kassting”, wie es KG-Hippendorf-Vorsitzender Paul-Werner Herguth so treffend bezeichnete, mit der Einstellung eines Schreckensquartetts.

Zum Schluss wurde es dann noch einmal besonders gruselig: Alle Beteiligten sangen gemeinsam „Auf der Geisterbahn nachts um halb eins”...

  

Buntes selbstgemachtes Rahmenprogramm

Bevor Hippendorf-Vorsitzender Paul-Werner Herguth Schausteller Bernd Alexius als 34. Prsönlichkeit, die sich um den Erhalt von „Freude und Frohsinn” verdient gemacht hat, den Orden verlieh, sorgten die Hippendörfer mit einem bunten, selbstgemachten Programm für beste Unterhaltung.

Dass aufgrund des Wetters kurzfristig mehrere Dutzend Gäste kurzfristig abgesagt hatten, tat der Stimmung keinen Abbruch. Rund 120 Besucher, darunter neben früheren Ordensträgern auch zahlreiche Vertreter aus der Politik, hatten sich im Saal des Zentrums für Kirche und Kultur eingefunden.

image005.jpg  Die Frauengruppe aus dem Hippendorf mit ihren hustenden Regenwürmern. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR

Das Karnevalsprinzenpaar Bernd II. und Cornelia II. stattete gemeinsam mit der Die KaGe Grün-Weiß den Hippendörfern einen Besuch ab. Nachdem reichlich Sessionsorden verteilt worden waren, brachte Prinz Bernd II auch noch Streusalz in homöopatischen Dosen, besser gesagt: Tüten, für einen guten Zweck unters Narrenvolk.

Hustende Regenwürmer brachte die Frauengruppe aus dem Hippendorf auf die Bühne. In ihren selbstgemachten Kostümen tanzten sie zum Partysong „Hörst Du die Regenwürmer husten?”. Auch die Funkenmariechen Jennifer Wenzel und Eva Reinicke beeindruckten mit ihrer Darbietung.

image006.jpg  Das Hippendörfer Herrenballett. Foto: Ralf Sichelschmidt Foto: WR

Einen optischen Leckerbissen bot wieder das Hippendörfer Herrenballett. Seit genau 40 Jahren besteht die Gruppe nun. Am Samstag führten die unglaublich austrainierten und beweglichen Ballettänzer elfengleich ein „Best-Of” ihrer beispiellosen Tanzkunst vor.

„Der Junge von der Ennepe” durfte natürlich auch nicht fehlen. Volker Rittmann berichtete aus seinem heiteren Familienleben und ließ auch die Nachbarstädte nicht aus.