Hippen feiern das Phänomen Kurt Schlemmer
27.01.2013 | 18:31 Uhr 2013-01-27T18:31:00+0100
Gevelsberg. Er ist ein echtes Phänomen, ein sportlicher Tausendsassa und ein Gevelsberger Unikum. Kurt Schlemmer erhielt am Samstagabend den 37. Orden für Freude und Frohsinn der Kirmesgruppe Hippendorf.
Mit großer karnevalistischer Leidenschaft hatten die „Hippen“ auch in diesem Jahr ein buntes Rahmenprogramm zusammengestellt. Los ging es erst einmal mit einem fröhlichen „Schunkel-Potpourri“ zum Karnevalsklassiker „Rot, rot, rot, rot sind die Rosen“. Die Narren rund um das Gevelsberger Prinzenpaar Michael IV. und Cornelia II. waren in bester Feierlaune. Der diesjährige Ordensträger Kurt Schlemmer ist bekannt im Dorf. Der 82-Jährige wuchs in der heutigen Musikschule auf, gegenüber liegt das Vereinslokal der Hippendörfer. Prinz Michael stichelte: „Mein Chef ist groß geworden, Kurti ist aufgewachsen“, und erinnerte gleichzeitig daran, dass die Stadt noch nicht alle Prinzenaufgaben erfüllt hat.
Kölner Duo eilte zu Hilfe
„De Jummibotz“ erzählte in seiner Bütt mit Angel, Gummistiefel und Hut von den Tücken einer langjährigen Beziehung. Hilfe gab’s bei diesem Thema vom Kölner Duo Herby und Hennes: Herby will die Gelegenheit nutzen, in dieser illustren karnevalistischen Runde sein Buch „P.O.P. – Paare ohne Probleme“ vorzustellen. Während Herby das Thema ernst angeht, grätscht ihm Hennes mit seinen Machodarbietungen in die Pointe. „Ich traf sie irgendwo, allein in Mexiko“, singt Hennes und das Publikum antwortet: „Anita“. Die Kellnerin betitelt er munter als „Gerstensaft-Taxi“, während Herby sehr zur Freude des Publikums immer noch auf seriöse Weise versucht, Kontakt zum anderen Geschlecht aufzunehmen.
Sportlich stimmen die Hippen-Girls schon einmal auf den Ordensträger ein. In Leggins und Turnschuhe lassen sie ihre Hüften auf Gymnastikbälle kreisen und trommeln dann im Takt zum Safri-Duo-Hit „Bongo Song“.
Dann endlich ist der Höhepunkt des Abends erreicht, auf den ganz besonders Kurt Schlemmer gewartet hat. Günter Dabruck, Ordensträger des Vorjahrs, beginnt mit der Laudatio: „Wir danken dir für alles, was du für unsere Stadt getan hast.“ Munter erzählt er die Lebensgeschichte Kurt Schlemmers, erinnert daran, mit welcher Leidenschaft er Gevelsbergs Basketballer und Handballer unterstützt. „Wenn beide gleichzeitig spielen, rast Kurt von Halle A nach Halle B“, schmunzelt Dabruck und kündigt zum Abschluss der Laudatio noch „en Liedken“ an. „Kurt Schlemmer, wir danken euch, grau das Haar, die Tasche an der Hand, so saust er durch das Land“, singt Günter Dabruck mit seinen Drevermannspatzen.
„Wir haben einen würdigen Nachfolger gefunden“, freut sich Paul-Werner Herguth, als er dem Gevelsberger Urgestein schließlich den Orden überreicht. In seiner Rede zeigt sich Kurt Schlemmer schließlich von seiner komödiantischen Seite. Mit einem Schweißband um den Kopf plaudert er aus dem Nähkästchen und liest vor, was er eines Tages in sein Tagebuch geschrieben hat. „Montag: Fitnesstraining bei Linda, sie ist wunderhübsch, jung und blond.“ Im Verlauf der Woche werden die Tagebucheinträge über Linda und den Sport doch negativer: „Mittwoch: Muskelkater. Kann nur Autofahren, wenn ich nicht bremsen oder lenken muss.“ Am Ende der Woche ist dann der Gesundheitszustand nicht mehr ganz so gut. „Donnerstag: Ich brauche 20 Minuten zum Schuhe zumachen, Linda war bestimmt auf einer Sadistenschule.“ Für einen tollen Abschluss sorgte schließlich das Hippendörfer Herrenballett. Mit Röckchen und Hut schwangen die Herren ihre Beine in die Lüfte.
Kurt Schlemmer ist der 37. Ordensträger für Freude und Frohsinn. Ein dreifach donnerndes „Hippendorf mäh“ auf das Phänomen Kurt Schlemmer.